Glutenfreie vegane Waldviertler Mohnnudeln

Glutenfreie vegane Waldviertler Mohnnudeln

Erdäpfel und Mohn – das sind DIE typischen Lebensmittel aus dem Waldviertel, meiner ehemaligen Heimat. Und daraus werden Spezialitäten wie Waldviertler Mohnzelten, Waldviertler Mohnnudeln, Waldviertler Erdäpfelknödel etc. gemacht. Schon als kleines Kind mochte ich Mohn und Erdäpfel sehr gerne. Fast jeden Samstag hat meine Oma Mohnstrudel gemacht und das liebste war mir natürlich die Mohnfülle. Ab und zu gab’s dann auch Mohnnudeln, die habe ich geliebt – die Kombination aus Erdäpfelteig und süßem Mohn.

Doch woher kommt der Mohn und warum wird er gerade im Waldviertel so viel angebaut? Ursprünglich kommt der Mohn aus dem östlichen Mittelmeerraum und ist vermutlich durch die Klöster ins Waldviertel gekommen. Er wurde bereits im frühen Mittelalter dort kultiviert, als Mittel gegen Schlaflosigkeit und Schmerzen. Daher wird er auch als “Schlafmohn” bezeichnet. Der Anbau und Handel mit Mohn ist im Stift Zwettl im Waldviertel bereits aus dem 13. Jahrhundert bescheinigt  – als Zehnt-Abgabe an das Kloster. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Mohn durch andere, ertragreichere Kulturpflanzen verdrängt und wird seit den 1980er Jahren dank Förderungen wieder viel angebaut.

Seit ich aus dem Waldviertel weggezogen bin, habe ich Mohn und vor allem die Waldviertler Mohnudeln eher selten gegessen. Zunächst mal war mir das Selbermachen zu aufwändig. Und später kamen dann eben meine Unverträglichkeiten und ich konnte das Originalrezept nicht mehr essen. Aber vor Kurzem hatte ich solche Lust darauf, dass ich sie selber machen wollte. Ab und zu hab ich dann doch etwas Nostalgie nach meiner alten Heimat 😉

Meine Variante ist ohne Gluten, tierische Produkte und Industriezucker. Und sie sind mir gleich beim ersten Versuch gut gelungen. Die Basis für den Teig bilden natürlich mehlige Erdäpfel. Dann habe ich etwas Reismehl und Kartoffelstärke verwendet und zum Binden ein paar Flohsamen. In die Mohnmasse (mein Mohn kommt natürlich aus dem Waldviertel) habe ich statt Industriezucker etwas Birkenzucker bzw. Erythrit gegeben. Schmeckt auch so wunderbar. Meinem Mann hat’s super geschmeckt, auch meiner italienischen Familie. Hier kommt mein Rezept:

 

Glutenfreie vegane Waldviertler Mohhnudeln
fruktosearm, glutenfrei, histaminarm, laktosefrei, low-FODMAP, vegan, zuckerfrei

 

Zutaten für 2 Hauptspeisen oder 4 Nachspeisen:
500g Erdäpfel/Kartoffel, mehlig
70g Reismehl
30g Kartoffelstärke
1 EL Flohsamenschalen
Prise Salz
20g vegane Butter / Margarine
ev. ein Schuss Pflanzenmilch

120g gemahlener Graumohn
20-30g vegane Butter
2 EL Birkenzucker oder Erythrit
etwas Bourbon-Vanille

 

Zubereitung:
Erdäpfel kochen, abkühlen lassen, schälen und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Dann mit Mehl, Stärke, Butter, Flohsamen und Butter vermengen und zu einem homogenen Teig verarbeiten, ev. einen Schuss Pflanzenmilch hinzufügen. Anschließend jeweils ein Stück Teig nehmen und zwischen den Handflächen zu Nudeln formen (siehe Bild unten).

In einem tiefen Topf gesalzenes Wasser erhitzen und die Nudeln solange köcheln lassen bis sie oben schwimmen. Herausnehmen und auf einer Küchenrolle abtropfen lassen.

In einer Pfanne Butter schmelzen. Mohn, Zucker und Vanille hinzufügen, gut vermischen und die Nudeln darin schwenken. Am besten warm mit Zwetschkenröster oder selbstgemachter Marmelade genießen.