“I fagioli sono la carne del popolo” (die Bohnen sind das Fleisch des Volkes) – nicht umsonst sind viele Gerichte der cucina povera italiana wie etwa “Pasta e Fagioli” auf der Basis von Hülsenfrüchten. Denn diese waren im Vergleich zum Fleisch sehr günstig, lieferten viel Energie & Proteine. Der Ursprung des Gerichts liegt wahrscheinlich im Mittelalter. Ausgehend von Venetien, wo viele neue Bohnen-Sorten nach der Entdeckung Amerika mit den Schiffen ins Land gebracht wurden, verbreitete sich der Anbau der proteinreichen Pflanzen in ganz Italien.
Dadurch entstanden dann auch Gerichte wie jenes aus Pasta & Bohnen. Es wird meist im Winter und vor allem in den nördlichen Regionen Italiens gegessen. Aber das Rezept ist nicht in jeder Region einheitlich. Es gibt Varianten die eher flüssiger, suppiger sind, andere wiederum cremiger. Dann wird bei einigen Varianten die Pasta gemeinsam mit den Bohnen gekocht, in anderen Versionen die Pasta extra, für cremige Varianten werden die Bohnen auch z.T. püriert usw. Deshalb wird es auch “pasta in fagioli” genannt, weil die Pasta in der Bohnen-Gemüsecremesuppe gekocht wird. Man kann gar nicht sagen, welches DAS Originalrezept ist.
Die Regionen mit der längsten Tradition des Gerichts sind Venetien, Emilia-Romagna, Kampanien und Apulien. In Venetien hat man in die Suppe auch Schweinefleisch gegeben, in manchen Regionen kommt am Ende Käse dazu oder Brot. Meine Version ist hingegen die klassische ursprüngliche der cucina povera, eher nach der Version in Kampanien: nur mit Bohnen, Pasta & Gemüse. Außerdem habe ich die Pasta – hier wird meist eine kurze Variante verwendet – in der Bohnen-Gemüsecreme gekocht und einen Teil der Bohnen püriert sodass dass Gericht sehr cremig & weniger flüssiger wird.
Mein Mann war jedenfalls begeistert und hat gesagt: “Das ist die beste Version, die ich je gegessen habe. Meine Mama macht sie immer zu flüssig.” Auch mir hat das Gericht sehr gut geschmeckt!! Und ich muss zugeben, dass ich es zum 1. Mal gegessen habe und daher keinen Vergleich habe. Aber ich mag es sehr gerne, wenn es cremig ist. Hier also meine cremige, vegane Version der “Pasta e fagioli”:
Pasta e Fagioli alla diegesundelinie
fruktosearm, laktosefrei, glutenfrei möglich, vegan
Zutaten für 2-3 Personen:
250g Borlotti-Bohnen (oder andere weiße Bohnen)
120g kurze Pasta (zB Ditalini)
Olivenöl zum Anbraten
1 kleine Zwiebel oder 2 Schalottenzwiebel
1 Karotte
1 Selleriestange
1-2 Zweige Rosmarin
150ml Tomatenpüree (passata di pomodoro)
-> bei HIT: weglassen oder Paprikapüree verwenden
Salz & schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl extra vergine zum Servieren
Zubereitung:
Bei Verwendung von getrockneten Bohnen, diese über Nacht einweichen und dann rund 1 Stunde kochen.
Das Gemüse putzen & klein schneiden. In einem Topf Öl erhitzen und die Zwiebel darin dünsten. Dann Karotten, Sellerie & Rosmarin hinzufügen und kurz weiterdünnsten. Mit dem Tomatenpüree ablöschen und das ganze ca. 15-20 Minuten köcheln lassen. Dann die vorgekochten Bohnen hinzufügen, ev. etwas Flüssigkeit nachgießen und rund 10-15 Minuten weiterköcheln lassen.
Rund die Hälfte der Bohnen-Gemüsesuppe pürieren, dieses salzen und dann die Pasta hinzufügen. Bei Bedarf immer wieder Wasser oder Tomatenpüree nachgießen und immer wieder umrühren. Am Ende sollte die Pasta die Flüssigkeit weitgehend aufgesogen haben und bissfest sein. Mit Salz & Pfeffer abschmecken, auf Tellern anrichten und mit einem Schuss gutem Olivenöl servieren.