Glutenfreies & veganes Früchtebrot

Glutenfreies & veganes Früchtebrot

Das Früchtebrot oder Kletzenbrot – wie es in Österreich genannt wird – ist ein traditionelles Süßgebäck für die Weihnachtszeit und hat seinen Ursprung bereits im Mittelalter. Auch damals wurde schon ein Brotteig mit getrocknetem Obst und Nüssen hergestellt und als “Piratura” bezeichnet. Das Brauchtum des Kletzenbrot-Backens ist vor allem in Österreich, Bayern und Schwaben verbreitet. Dafür wurden im Herbst Birnen (= Kletzen), Äpfel oder Zwetschken getrocknet und dann in der Vorweihnachtszeit u.a. zum Backen von Kletzenbrot verwendet. Ursprünglich war es ein einfaches Roggenbrot, in das heimisches Dörrobst eingebacken wurde.

Mittlerweile existieren aber die unterschiedlichsten Varianten und auch die einzelnen Regionen in Österreich haben ihre eigenen Traditionen. Meist beginnt man mit dem Kletzenbrot-Backen am 30. November (Andreastag) oder am 21. Dezember (Thomastag). Angeschnitten wird es dann entweder am Heiligen Abend oder am Stefanitag (26. Dezember). Nur im oberösterreichischen Hausruckviertel wird es erst am Heiligabend gebacken, daher wird dieser Tag dort auch als “Kletzenbrot-Rauhnacht” bezeichnet.

Das Früchtebrot gilt auch als Fruchtbarkeitssymbol und es gibt zahlreiche Bräuche. Am weitesten verbreitet ist das Brauchtum des “Kletzenbrot-Anschneidens”. Dabei gehen die jungen Männer des Ortes von Haus zu Haus und bitten in jenen, in denen Mädchen wohnen, das Kletzenbrot anschneiden zu dürfen. Wenn 9 Burschen zum Anschneiden kommen, dann soll es schon bald eine Hochzeit geben, so der Volksglaube. Außerdem soll das Brot stark & kräftig machen, wenn man mind. 7 oder 9 verschiedene davon kostet.

Für mein Früchtebrot habe ich jedenfalls verschiedenes Trockenobst (Birnen, Feigen, Zwetschken, Rosinen etc.) und Nüsse verwendet, wie es auch heute in vielen Varianten üblich ist. Meine Version ist aber ohne klassischen Brotteig bzw. Mehl, sondern glutenfrei und besteht nur aus gemahlenen Mandeln und Kastanienmehl. Und natürlich gibt es weder Zucker noch sonstige alternative Süßungsmittel darin. Die Trockenfrüchte, Nüsse und Gewürze könnt ihr je nach Gusto und Verträglichkeit variieren, deshalb habe ich nur die Mengenangaben geschrieben und ihr könnt euer persönliches Früchtebrot zusammenstellen:

 

Glutenfreies & veganes Früchtebrot
glutenfrei, laktosefrei, zuckerfrei, vegan, histaminarm möglich

Zutaten für eine Kastenform:
150g Kastanienmehl
100g gemahlene Mandeln
1-2 TL Gewürze wie Zimt, Kardamom, Ingwer etc.

400g Trockenfrüchte (zB Birnen/Kletzen, Feigen, Rosinen, Zwetschken etc.)
200g Nüsse (zB Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse etc.)

Saft einer Orange oder 150ml Apfelsaft
+ 100g Apfelmus zum Einweichen der Trockenfrüchte

-> Tipp: ihr könnt auch den Trockenfrüchteanteil auf 500g erhöhen und nur 100-120g Nüsse verwenden)

Zubereitung:
Die Trockenfrüchte in Stücke schneiden und in Orangen-/Apfelsaft & Fruchtmus rund 1/2 Stunde einweichen. Die Nüsse grob hacken. Kastanienmehl, gem. Mandeln und Gewürze miteinander vermischen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Kastenform mit Backpapier auslegen oder einfetten.

Die Trockenfrüchte und Nüsse mit dem Mehl vermischen, bis ein gleichmäßiger klebriger Teig entsteht. Bei Verwendung von weniger Trockenfrüchten ev. einen Schuss Flüssigkeit hinzufügen. Im Ofen rund 50-60 Minuten backen. Stäbchenprobe machen. Danach komplett auskühlen lassen – und je nach Tradition – sofort anschneiden oder an den speziellen Tagen (siehe Text oben).