Endlich habe ich meine 1. Lasagne selbst gemacht. Obwohl ich schon 3 Jahre in Italien lebe, habe ich mich bisher noch nicht daran gewagt. Ich dachte immer, dass das so kompliziert sei. Ist es aber in Wirklichkeit nicht! Zumindest erschien mir meine vegane Variante nicht so schwierig, eine Vereinfachung des italienischen Klassikers. Die wirkliche Arbeit ist nur das Hineinschichten, finde ich. Als ich dann das Prachtstück (ich war richtig stolz ;-)) meinem Mann vorsetzt, war dieser ganz angetan und meinte: “Amore, das schmeckt ja fantastisch!”
Natürlich habe ich meine Lasagne dann gleich abfotografiert und meiner Schwiegermutter gezeigt, bei der ich schon des Öfteren eine gegessen hatte. Dachte ich zumindest. Denn ihre Antwort war: “Ah, du hast einen Pasticcio gemacht!” Und ich: “Nein, eine Lasagne“!” Darauf sie: “Aber das ist ein Pasticcio, hier in Veneto!” Ah, ok, das wusste ich vorher eben nicht.
Aber dann habe ich mich schlau gemacht und herausgefunden, dass man in Italien zu allen Nudeln, die im Ofen überbacken werden, Pasticcio sagt und zu der besonderen rechteckigen Form eben Lasagne. Nur in Venetien eben nicht, dort ist auch die Lasagne ein Pasticcio. Ein Bologneser hingegen würde immer auf dem Namen Lasagne beharren. Und vielleicht sogar sagen “Che Pasticcio!” – was soviel wie “Was für ein Durcheinander!” bedeutet. Der Name soll ja auch davon kommen, dass man für einen Pasticcio viele verschiedene Zutaten miteinander vermischt.
Für meine Version habe ich jedenfalls statt der typischen Tomatensoße eine Kürbis-Rote-Linsencreme gemacht, dann noch ein paar ganze Kürbisstücke und Mangold aus meinem Garten dazugegeben und das ganze dann mit meinem veganen, histaminarmen Parmesanersatz getoppt. Nicht zu vergessen die rein pflanzliche und viel leichtere Béchamelsoße, die so lecker schmeckte, dass mein Mann gemeint hatte: “Die könntest du auch einfach so mal zum Naschen machen.” Meine Ursprungsidee auch die Lasagneblätter selbst zu machen, habe ich dann verworfen. Denn es war schließlich meine erste. Aber vielleicht beim nächsten Mal…
Vegane Kürbis-Lasagne mit Mangold & Nusskruste
fructosearm, laktosefrei, vegan, low-FODMAP möglich, histaminarm möglich
Zutaten für eine Auflaufform oder 6 Personen:
250g Lasagneblätter (ich habe Dinkel-Vollkornpasta ohne Ei verwendet)
Kürbis-Linsencreme:
etwas Olivenöl
1/2 Stange Lauch
1 TL Kurkuma
300g Kürbis zB Hokkaido oder Zucca Delica
150g Rote-Linsen (bei Histamin-Karenzphase weglassen & mehr Kürbis verwenden)
Salz & Pfeffer
300g Kürbis
1 Rosmarinzweig
Zimt, Muskat, Salz
2 Mangold (ca. 300g)
1 Knoblauchzehe (bei Low-FODMAP weglassen)
Salz & Pfeffer
Olivenöl
Béchamelsoße:
1 Liter Hafermilch (oder Reismilch)
150g Reismehl
10 EL Olivenöl
2-3 EL Hefeflocken (ersatzweise: Gomasio)
Muskatnuss, Salz
Veganer Nussparmesan:
30g Mandeln (oder eine andere verträgliche Nuss)
20g Gomasio
15g Hanfsamen
1-2 TL Hefeflocken (falls verträglich, ansonsten schmeckt es auch ohne)
etwas Petersilie für die Deko
Zubereitung:
Für den Parmesan-Ersatz alle Zutaten in einen Mixer geben und pürieren bis eine krümelige Masse entsteht. Kürbis (600g) ev. schälen und in Würfel schneiden. Für die Creme in einem Topf Öl erhitzen, Kurkuma & Lauchstücke hinzufügen und anschwitzen. Dann 300g Kürbisstücke, Rote Linsen und etwas Wasser hinzufügen und das Gemüse weich dünsten. Zum Schluss mit Salz & Pfeffer abschmecken & pürieren. Beiseite stellen.
Dann das Gemüse vorbereiten. Mangold putzen und den grünen Teil vom Stielansatz befreien. Beides klein schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen und Knoblauch andünsten, dann zuerst die Stiele und einige Minuten später den grünen Teil hinzufügen und weich dünsten. Salzen & Pfeffern. In der Zwischenzeit den Ofen auf 180°C vorheizen und die restlichen Kürbis mit Rosmarin, Zimt & Muskat vermischen & salzen sowie einölen. Auf ein Backblech legen und im Ofen rund 10-15 Minuten backen.
In der Zwischenzeit für die Béchamelsoße in einem Topf Mehl und Öl anschwitzen (nicht anbrennen lassen!). Dann nach und nach die Milch unterrühren, sodass keine Krümmel entstehen. Das dauert schon einige Minuten. Zum Schluss sollte die Soße dickflüssig, sämig sein. Dann noch mit Hefeflocken (ev. Gomasio) sowie Muskat & Salz abschmecken.
Eine Auflaufform vorbereiten, die Lasagneblätter kurz ins kochende Wasser legen und dann mit dem Schichten beginnen. Zuerst den Boden der Form mit der Béchamelsoße ausstreichen. Dann eine Schicht Lasagneblätter hinauflegen. Diese dann mit Kürbis-Linsencreme bestreichen und mit dem Gemüse (Kürbis & Mangold) belegen, dann folgt wieder eine Schicht Béchamelsoße. Und der Prozess beginnt von vorne: Pasta, Creme, Gemüse, Béchamelsoße bis alles aufgebraucht ist. Zum Schluss mit dem Nussparmesan bestreuen & ev. mit Petersilie dekorieren. Im Ofen bei 180° rund 20 Minuten backen. Dann unbedingt etwas abkühlen lassen, in Stücke schneiden & genießen!
