Mein persönlicher Weg aus der (Histamin-) Intoleranz

Mein persönlicher Weg aus der (Histamin-) Intoleranz

Ich kann wieder ALLES essen – schon seit fast einem halben Jahr! Um ganz sicher zu sein, wollte ich noch eine bestimmte Zeit verstreichen lassen. Jetzt bin ich beschwerdefrei – zumindest konnte ich keinen direkten Zusammenhang mehr zu histaminhaltigen Lebensmitteln herstellen. Davor hatte ich 5 Jahre an einer Histamin-Abbaustörung gelitten. Und das meine ich wortwörtlich, denn auch nach der Diagnose und dem Weglassen von ca. 2/3 meiner zuvor konsumierten „histaminhaltigen“ Lebensmittel stellte sich keine Besserung ein.
Immer wieder plagten mich Blähungen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen, Ausschläge etc. Ich hielt mich eine zeitlang relativ strikt an die Liste, sie war mein Anker, wurde zum Lebensinhalt. Alles dreht sich ums Essen oder besser gesagt, um das, was ich nicht essen kann.

Meine 1. Verbesserungs-Versuche

Ich probierte auch verschiedenes aus. Eine Kur mit Zeolith und Spirulina sowie Flohsamenschalen, histaminarm während der Arbeitswoche, einige histaminhältigere Lebensmittel im Urlaub/Wochenende. Wieder ein anderes Mal drei Monate restriktive histaminarme Diät & dann wieder ausprobieren. Die Histamin-Liste war immer präsent und ich wusste den dort angegebenen “Histamingehalt” aller Lebensmittel schon auswendig.  Hoch dosiertes Vitamin C war sowieso mein täglicher Begleiter. Es wurde dadurch zwar etwas besser, aber eine langfristige, dauerhafte Besserung stellte sich nicht ein. Mit der Zeit wurde mir auch immer mehr bewusst, welchen Einfluss mein Stresslevel auf mein Histamin-Fass hatte. Im Urlaub ging es mir dann immer ganz gut & ich konnte auch einiges wieder essen.

Immer Spaß am Kochen & Essen

Aber ich wollte auch langfristig im Alltag wieder mehr Lebensmittel integrieren, da ich einfach gerne esse & gutes Essen liebe. Außerdem habe ich mich in den letzten Jahren – aus ethischen & ökologischen Gründen – in Richtung einer pflanzlichen Ernährung bewegt und meine Lebensmittelliste wurde dadurch noch kleiner. Nichts desto trotz hatte ich immer Spaß am Kochen und Essen. Noch mehr sehe ich es als wahren Genuss & Leidenschaft seit meinem Umzug nach Italien und auch durch diesen Blog! Das war wahrscheinlich auch ein Faktor meiner “Heilung”.

Veränderungswille & aktiv werden

Aber nun zu meinem WEG aus dieser Situation. Ich habe es (fast) ganz allein geschafft, aber ich habe auch eine starken Willen & habe mich schon in einem anderen Bereich selbst kuriert. Den 1. Anstoß dazu hat mir eine recht unfreundliche italienische Ärztin in einem Allergiezentrum gegeben, die zu mir gesagt hat: es gibt wissenschaftlich gesehen keine „Histaminintoleranz“! Zuerst war ich wütend & fühlte mich nicht verstanden, aber dann begann ich nachzudenken und zu recherchieren (ich bin schließlich Journalistin!).
Außerdem wurde ich auf verschiedene Blogs & Podcasts von ganzheitlichen Ernährungswissenschaftlern & Coaches aufmerksam, die sich mit dem Thema beschäftigten & hörte mir ihre Erklärungen an. Was allen gemeinsam ist: das alleinige Weglassen von Lebensmitteln & das Kategorisieren von “guten” und “schlechten” Lebensmitteln bringt nicht sehr viel! Gleichzeitig begann ich verschiedene Sachen zu verändern, zB Lebensmittel wieder zu integrieren (v.a. Hülsenfrüchte) bzw. anders zu denken. Bereits nach kurzer Zeit war ich beschwerdefrei.

 

5 Schritte/Erkenntnisse für eine langfristige Stabilisierung

Insgesamt waren es 5 Schritte/Erkenntnisse, die mir geholfen haben, meine Intoleranzen in den Griff zu bekommen bzw. zu “heilen”. Diese sind auch immer wieder in der Forschung Thema. Das heißt, sie können dir auch helfen, das heißt aber nicht, dass dein Verlauf/Erfolg genauso sein wird wie bei mir.

Ein wesentlicher Schritt, bevor man damit beginnt, ist zuerst einmal die eigene Situation zu akzeptieren. Dann erst dann kann sich eine Veränderung bzw. Verbesserung einstellen. Und auch den Willen zu haben, etwas zu ändern. Daher spielen psychische Faktoren – egal ob sie Auslöser oder Konsequenz sind – eine nicht unerhebliche Rolle. Daher hier auch als mein Punkt 1:

1. Psyche: negativer Mindset, Angst/Stress, Identifikation mit Intoleranz, Themen aus der Kindheit, Abgrenzung, Burnout etc.

2. Lebensmittellisten / Weglassen von Lebensmitteln allein bringen keinen langfristigen Erfolg!

3. (Schrittweise) Integration von mehr Ballaststoffen und Aufbau der Darmflora mit pflanzlicher Ernährung

4. Tägliche „ME“-Momente in Form von Yoga/Meditation,  Spaziergängen oder Entspannung (da reichen schon 15-30 Minuten)

5. Ayurveda – der ayurvedische Lebensstil & die individuelle Betrachtung jedes Menschen

 

Auf meine 5 Erkenntnisse/Schritte werde ich im Detail – auch wissenschaftlich – in den kommenden Beiträgen noch eingehen.