In schwierigen Zeiten wird man erfinderisch. So war das auch in den 1930er Jahren während der Weltwirtschaftskrise als sparsame Hausfrauen ein süßes Brot erfanden, das bis heute sehr beliebt ist: das Bananabread. Überreifes oder fast schlecht gewordenes Obst wurde einfach ins Brot gemischt, um in Zeiten der Not zu sparen und alles Essbare zu verwerten. Eine großartige, umweltfreundliche Idee, finde ich! Davon könnten wir uns in der heutigen Zeit der Wegwerf-Gesellschaft einiges abschauen.
Diese Geschichte habe ich zum Anlass genommen, wieder einmal mein Konsumverhalten zu überdenken. Generell kaufe ich mein Obst/Gemüse fast ausschließlich am Markt oder ich baue es selber an. Den Rest kaufe ich im Biomarkt oder manchmal im Supermarkt. Da locken aber immer wieder Angebote und man kauft mehr, als man dann tatsächlich braucht. Dadurch baut sich ein ganz schön großer Vorrat an Lebensmittel auf, zumindest bei mir ist das bei den nicht frischen Lebensmitteln wie Pasta, Reis, Mehl und Flocken so. Um den Berg ein bisschen abzubauen und v.a. allem Müll zu sparen, möchte ich in diesem Monat keine neuen Lebensmittel kaufen und wenn dann nur unverpackt. Also heimisches Obst und Gemüse vom Markt oder von meinem Garten. Getreide, Haferflocken oder Reis nur von meinem Vorrat oder unverpackt.
Exotisches Obst wie Bananen, die am besten in tropischem Klima, also Mittel- und Südamerika sowie Südostasien gedeihen, möchte ich dieses Monat meiden. Denn mittlerweile landen Bananen (arab.: “Banan” = Finger) wie Äpfel & Birnen fast täglich auf unserem Obstteller. Einerseits gut für die Bauern – vorausgesetzt sie werden fair bezahlt – andererseits aber auch schlecht fürs Klima wegen der langen Transportwege. Auch ich kaufe ab und zu Bananen – aber wenn, dann nur in Bioqualität oder Fairtrade.
Letztes Wochenende war es wieder mal soweit: ich habe Besuch aus Österreich bekommen und wollte ihnen natürlich mein neues Bananenbrot-Rezept probieren lassen. Denn Feedback von verschiedenen Seiten ist immer gut. Zu meiner großen Freude waren sie begeistert und wollten sofort das Rezept. Dieses Mal kommt es gänzlich ohne Zucker aus, dafür gibt es neben Bananen auch Datteln als Süßungsmittel. Da viele Rezepte Hafermehl als Basis verwenden, wollte ich mal mit anderen glutenfreien Mehlen experimentieren. Nachdem ich auch beim 2. Backversuch mit dem Ergebnis zufrieden war, habe ich nun eine spannende Variante mit Reis-, Braunhirse- und Kokosmehl kreiert (da ich diese Mehle angefangen hatte und aufbrauchen wollte). Du kannst aber auch nur Reismehl oder ein glutenfreies Mehl deiner Wahl verwenden – am besten, was du zu Hause hast. Hier mein neues Bananenbrot-Rezept:
Glutenfreies Dattel-Bananenbrot ohne Zucker
histaminarm, glutenfrei, laktosefrei, zuckerfrei, vegan
Zutaten für eine Kastenform:
2 EL Chiasamen + 6 EL Wasser
trockene Zutaten:
300g Reismehl oder anderes glutenfreies Mehl
-> Meine Lieblingsvariante: 150g Reismehl + 100g Braunhirsemehl + 50g Kokosmehl
80g Mandeln, ungeschält
1 TL Zimt
je 1/2 TL Vanille & Kardamom
2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
Prise Salz
feuchte Zutaten:
10-12 Medjoul Datteln (je nach Größe; eingeweicht)
2-3 reife Bananen
2 EL Apfelmus
ev. 1-2 EL Ahornsirup
5 EL Mandel- oder Reismilch
3 EL Kokos- oder Reisöl
Bananenstücke und ganze Mandeln zum Dekorieren
Zubereitung:
Chiasamen mit 6 EL Wasser vermischen und mind. 10 Minuten quellen lassen. Mandeln im Mixer zu Mehl mahlen und alle trockenen Zutaten miteinander vermengen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 170° Ober- und Unterhitze vorheizen. Eine Backform mit Backpapier auslegen.
Die Bananen mit einer Gabel zerdrücken. Datteln (+ etwas Einweichwasser), Bananen und Apfelmus vermischen und mit einem Stab-Mixer pürieren, ev. etwas Ahornsirup hinzufügen (am besten die Süße testen und dann hinzufügen; schmeckt aber superlecker!). Die feuchte Dattel-Bananen-Masse zu den trockenen Zutaten geben. Das Chia-Gel sowie Pflanzenmilch und Öl ebenfalls hinzufügen und alles gut vermengen. Die Masse in die Backform füllen und ca. 50 Minuten backen.
Tipp: Unbedingt Stäbchenprobe machen, denn falls deine Bananen oder Datteln größer sind oder du mehr Flüssigkeit bzw. Ahornsirup verwendet hast kann es ein bisschen länger dauern bis der Kuchen durch ist. Gut abkühlen lassen und am besten mit Mandelbutter und selbst gemachter Marmelade genießen!