Bali. Am Rande eines Regenwalds in der Nähe von Ubud, umgeben von Jackfruit-, Bananen- und Kokosnusspalmen – dort habe ich mein erstes Jackfruit Curry selber gemacht & gegessen. Während eines Yoga-Reatreats. Und da lernte ich, dass ein balinesisches Curry ganz anders ist als ein indisches. In Bali besteht ein “Curry” aus frischem Ingwer, Kurkuma & Chili und nicht aus den getrockneten Gewürzen. Und auch die Zubereitungsart ist ganz anders. In einem indischen Curry schwitzt man die Gewürze in Öl an bis sie duften & fügt danach das Gemüse hinzu. In einem balinesischen Curry werden die frischen Zutaten zunächst zerkleinert und dann im Mixer zu einer flüssigen “Paste” püriert. Dann kommt die Paste mit Öl in die Pfanne und wird mit reichlich Wasser aufgegossen. Es ist also viel flüssiger als ein indisches Curry. Und ganz wichtig: zum Schluss kommt Kokosmilch dazu, erst wenn das Curry fertig gekocht ist. Nun zurück zu unserem Hauptprotagonisten unseres Currys: die Jackfruit.
“WUUUMMM” – dieses Geräusch hörten wir in Ubud täglich, wenn sich eine mehrere Kilo schwere Jackfruit oder Kokosnuss vom Baum löste und auf den Boden donnerte. Die Jackfrucht ist die größte auf Bäumen wachsende Frucht der Welt und kann ein Gewicht von bis zu 40kg erreichen. Im reifen Zustand schmeckt sie wie eine Mischung aus Ananas, Banane, Mango & Papaya. Im unreifen Zustand wird sie immer öfter als Fleischersatz verwendet, denn die Konsistenz ist diesem sehr ähnlich. Auch wenn sie kaum Eiweiß, Eisen und Fett enthält, kann die Tropenfrucht doch mit einer großen Menge an Ballaststoffen sowie Kalium, Magnesium & Vitamin C aufwarten und hat nur 25-70kcal (je nach Frucht) auf 100g.
Eine dieser Früchte verkochten wir dann bei unserem Kochkurs in Bali für unser Curry – so frisch werde ich die Frucht wohl so schnell nicht wieder bekommen..aber zumindest habe ich mir das Rezept & die Zubereitungsschritte notiert und kann es auch hier in Italien nachkochen. Nicht ganz – denn man bekommt die Jackfruit hier noch nicht (zumindest habe ich sie noch nicht entdeckt), daher habe ich sie bei meinem letzten Wien-Besuch von dort mitgenommen. So nun aber zum Rezept:
Balinesisches Jackfruit-Curry
glutenfrei, laktosefrei, fructosearm, histaminarm möglich, vegan
Zutaten für 2-3 Personen:
2-3 Stück frische Kurkumawurzel
1 daumengroßes Stück Ingwer
1-2 Knoblauchzehen
2 Chipolotti (kleine, weiße Zwiebel)
1/2-1 Chilischote, mild (bei Histaminproblemen oder Reizdarm weglassen)
neutrales Öl zB Reis- oder Sonnenblumenöl zum Anbraten
2 Limettenblätter (ersatzweise: Lorbeerblätter)
1-2 Stück frisches Zitronengras (Lemongrass)
ca. 250g Jackfruit
Salz & Zucker (in Bali gibt man Zucker ins Curry, ich habe etwas Birkenzucker verwendet) zum Abschmecken
250ml Kokosmilch (-sahne)
Zubereitung:
Kurkuma, Ingwer & Knoblauch schälen & klein schneiden. Zwiebel & ev. Chilischote ebenfalls klein schneiden. Die 5 Zutaten mit etwas Wasser in einen Mixer geben und fein pürieren.
In einem Topf Öl erhitzen, die Gemüsepaste hinzufügen, kurz erhitzen & mit 350-400ml Wasser aufgießen. Die Flüssigkeit einmal kurz aufkochen, Limettenblätter und Zitronengras hinzufügen und dann langsam köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Jackfruit in mundgerechte Stücke schneiden und zum Curry hinzufügen. Auf mittlerer Stufe ca. 30-60 Minuten köcheln lassen (je länger, desto besser!). Zum Schluss mit Salz & ev. Zucker abschmecken. Das Curry vom Herd nehmen und die Kokosmilch (der festere, sahnige Teil) unterrühren, ev. nochmals mit Gewürzen abschmecken. Mit Basmati-Reis servieren & genießen!