Glutenfreie Colomba mit Pistazien & Marillen

Glutenfreie Colomba mit Pistazien & Marillen

Die Colomba pasquale (Ostertaube) – ist DAS Süßgebäck, das in ganz Italien zu Ostern gegessen wird. Sie besteht normalerweise aus einem Weizen-Sauerteig mit Hefe, Eiern, kandierten Früchten und Mandeln. Ursprünglich stammt der Hefekuchen in Taubenform aus der Lombardei, genauer gesagt aus Mailand. Dazu gibt es viele Erzählungen bzw. Legenden. Die einen sind christlich, die andere wirtschaftlich.

Erstere besagt, dass im Jahr 1176 bei der Schlacht von Legnano zwei Trauben bei den Mailänder Truppen gelandet seien. Das deutete man als göttlichen Beistand und lies zum Andenken süße Brote in Form einer Taube backen. Noch heute werden in Mailand alljährlich bei einer Gedenkmesse zwei Tauben freigelassen.
Der zweite, wirtschaftliche Ursprung ist auch belegt. Im Mailand der 1930er Jahre war die Firma Motta für ihre Panettone bekannt und man wollte Maschinen und Zutaten auch in den darauffolgenden Monaten nutzen. So entstand die Colomba Pasquale, die ähnlich hergestellt wird wie die zu Weihnachten gegessene Panettone. Auch mit Hefeteig, Eiern, kandierten Zitrusfrüchten und Mandeln.

Die Herstellung der Colomba ist so wie die der Panettone recht aufwändig, denn der Hefeteig muss 3x aufgehen. Zuerst werden Mehl, Wasser, Milch und Hefe abgemischt und dann muss man einige Stunden warten. Dann kommt der 2. Teig (hier werden Mehl, Zucker und Butter hinzugefügt), der nur 1,5 Stunden gehen muss. Für den 3. Teig kommen dann Mehl, Butter, Rosinen, Zucker, Vanille, kandierte Orangen hinein. Dieser muss dann 16 Stunden aufgehen. Abgeschlossen wird das ganze mit einer Mandel-Eiklar-Glasur, die noch mit Mandeln und Zuckerkörnern garniert wird.

Meine Colomba ist viel einfacher. Ich habe mich von einer italienischen Kochzeitschrift inspirieren lassen und sie ohne Hefe, Gluten & Eier sowie histaminarm und mit Zuckeralternativen zubereitet. Meine Version besteht aus getrockneten Marillen & Pistazien. Man kann sie aber auch ganz klassisch mit Rosinen & Mandeln machen. Natürlich ist sie von der Konsistenz her nicht so wie die klassische Colomba, die sehr fluffig ist, aber sie schmeckt trotzdem wunderbar. Zumindest war die Reaktion meiner italienischen Familie sehr positiv.

 

Glutenfreie Colomba mit Pistazien & Marillen
glutenfrei, histaminarm, laktosefrei, eifrei, zuckerfrei, vegan

Zutaten für eine Colomba-Form (man kann auch eine normale Tortenform nehmen):
2 EL weiße Chiasamen
60g getr. Marillen
60g Pistazien
-> oder wie in der Original-Variante: Rosinen & Mandeln

270g Vollkorn-Reismehl
30g Kartoffelmehl/-stärke
1 EL Maisstärke
100g Birkenzucker
1 Packung Weinstein-Backpulver
Prise Salz
1/4 TL Vanille
200ml Reismilch
80ml Olivenöl
Schuss Mineralwasser (40-50ml)

einige Pistazien und ev. Birken-Puderzucker zum Bestreuen

Zubereitung:
Die Chiasamen mit 6 EL Wasser vermischen und mind. 10 Minuten quellen lassen. Die Marillen klein schneiden und in Wasser einweichen. Die Pistazien hacken, davon ein paar für die Deko ganz lassen. Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Die trockenen Zutaten abwiegen/-messen und vermischen. Pistazien & getr. Marillen hinzufügen. Dann Milch, Öl sowie die Chia-Eier unterrühren. Mit einem Handmixer die Masse mixen und das Mineral hinzufügen, das erzeugt Volumen. In die Form einfüllen, glatt streichen und mit Pistazien bestreuen. Ca. 45 Minuten im Ofen backen. Dann etwas abkühlen lassen, ev. mit Puderzucker bestreuen und genießen!