Polenta muss nicht immer gelb und aus Maisgrieß sein. Wie wär’s mal mit einer feinen, kastanienfarbenen Maroni-Polenta? Dazu serviere ich Ingwer-Karottengemüse und Pistazien. Ein Gedicht. Dem süßlich schmeckenden Maronimehl gebe ich mit dem Ingwer einen scharfen Gegenspieler und erde das ganze mit Karotten. Noch nicht überzeugt? Dann unbedingt mal ausprobieren…
Mir ist die Idee zu diesem Rezept gekommen, als ich am Wochenende ein wenig Ordnung in meinem Vorratsschrank gemacht habe. Ich hatte noch ein bisschen Maronimehl vom letzten Mal Backen übrig und wollte es aufbrauchen. So ist die Idee sie zum Polenta-Kochen zu verwenden entstanden. Außerhalb Italiens ist Kastanienmehl ja oft schwerer erhältlich oder teuer. Am besten du nimmst dir einen kleinen Vorrat beim nächsten Italienurlaub mit, denn hier bekommst du das Kastanien-Mehl viel günstiger.
Apropos Italien. Hier hat fast jede Region ihr eigenes Polenta-Gericht und die klassische Polenta aus Mais gibt es in drei verschiedenen Ausmahlungsgraden. Die Polenta bramata besteht aus grobem Maisgrieß und ist vor allem rund um Bergamo und Verona verbreitet. Sie wird zu Fleisch, Pilzen oder Trüffel gegessen. Dann gibt es eine Variante mit grobem Maismehl, die vor allem zu Gemüse und Hülsenfrüchten gereicht wird, und jene aus sehr feinem Mehl. Letztere bleibt nach dem Kochen auch schön cremig und wird oft mit Käse oder Fleisch serviert. Außerdem gibt es feine, weiße Polenta – oft Begleiter zu Fischgerichten.
Bevor der Mais aus Amerika kam, wurde Polenta aus Dinkel, Gerste, Hirse oder Weizen hergestellt. In Italien wird für Polenta heute nach wie vor Weizengrieß verwendet oder Buchweizen. Die so genannte Polenta Taragna ist eine Mischung aus Mais- und Buchweizenmehl. In einigen Regionen wird Mais- und Weizengrieß gemischt. Auch Polenta aus Kichererbsenmehl findet man. Diese wird meist in Stücke geschnitten und frittiert. Vor allem in der Toskana gibt es Polenta aus Kastanien bzw. Maronimehl (polenta dolce genannt). Durch die feine Konsistenz des Mehls wird die Polenta wie eine Creme und wird typischerweise zu Frischkäse, Ricotta oder Wild serviert. Jetzt aber zu meiner Version mit Karotten & Pistazien:
Maroni-Polenta mit Ingwer-Karotten & Pistazien
fructosearm, glutenfrei, histaminarm, laktosefrei, pflanzlich
Zutaten für 2-3 Portionen:
für die Polenta:
200g feines Kastanien- oder Maronimehl
2-3 EL Olivenöl
Prise Muskat
etwas Salz
für das Gemüse:
Oliven- oder Kokosöl zum Anbraten
1/2 Stange Lauch
4 Karotten
3-4 cm frisch geriebener Ingwer
Kurkuma
Salz & Galgant (oder weißer Pfeffer)
Saft einer 1/2 Zitrone (wenn verträglich)
Pistazien & Maroni (vorgekocht, vakuumverpackt) zum Anrichten
Zubereitung:
Für die Polenta Wasser aufkochen, würzen und einen Schuss Olivenöl hinzufügen. Dann das Maronimehl mit einem Schneebesen langsam einrühren und schauen, dass möglichst wenig Klümpchen entstehen. Am besten erreicht man das durch die Zugabe von etwas Öl. Die Polenta ca. 40 Minuten auf niedriger Flamme köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren, damit das Mehl nicht am Boden kleben bleibt.
In der Zwischenzeit das Gemüse waschen und in kleine Scheiben schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen, das Gemüse hinzufügen und anbraten. Dann den Ingwer hineinreiben, die Gewürze hinzufügen und etwas weiter braten lassen. Zum Schluss mit etwas Zitronensaft (Alternativ ein Schuss Wasser) ablöschen und einige Minuten fertig dünsten, bis die Karotten durch aber noch bissfest sind. Die Pistazien in einer Pfanne ohne Öl kurz anrösten. Wenn die Polenta fertig ist, in tiefen Tellern anrichten und darauf das Ingwer-Gemüse platzieren. Mit den Pistazien sowie einigen Maronistücken anrichten und genießen!