Rote Linsenmehltarte mit Apfel-Rotkraut

Rote Linsenmehltarte mit Apfel-Rotkraut

Einen Mürbeteig aus rotem Linsenmehl und eine Füllung aus Apfel-Rotkraut – passt das zusammen? Ja, definitiv! Zuerst war es nur ein Experiment, aber dann schmeckte es so gut, dass ich dieses Rezept auch meinen Gästen servierte. Und auch dort gab es für meine Torta salata viele positive Rückmeldungen. Warum Linsenmehl? Tja, mein Mann hat mir vor einiger Zeit ein Linsemehl gekauft & gesagt: “Ich wollte dir was Neues mitbringen und mache dir morgen was Leckeres draus.” Das ist aber leider nicht passiert & da das Ablaufdatum des Produkts näher rückte, dachte ich mir: jetzt wird’s Zeit für ein neues Rezept damit!

Das Linsenmehl ist die Basiszutat von meinem Mürbteig, der nur aus diesem Mehl, Mandeln, Chiasamen sowie Olivenöl besteht. Der Boden schmeckt wirklich fantastisch & ich habe ihn auch ganz gut vertragen (ich esse ja nicht jeden Tag Linsen, sondern nur 1x pro Woche oder alle 2 Wochen). Als Alternative habe ich den Boden auch mit histaminarmem Braunhirsemehl probiert, was genauso gut funktioniert. Vom Geschmack her ist aber der mit dem Linsenmehl mein Favorit.

Da ich schon seit Längerem Lust auf Apfel-Rotkraut (in D: Blaukraut oder Rotkohl) habe – das hat meine Oma immer im Winter gemacht – wollte ich meine Version (ohne Schweineschmalz, Zucker & Rotwein) probieren. Ich habe sie daher mit Veggie-Butter, Ahornsirup und Apfelmus bzw. Apfelsaft gemacht. Damit das Kraut besser zusammenhält (das ist laut meinem Mann essentiell für die Füllung einer Torta salata), habe ich Maisstärke verwendet. Ich habe auch eine Version mit Mandorella (man kann auch Ricotta oder einen anderen Frischkäse nehmen) probiert, aber mir hat die Version ohne “Käse” besser geschmeckt. Denn sonst dominiert dieser zu sehr den Geschmack, finde ich.

Weil mein Mann anfangs nicht so begeistert vom Geschmack des Apfel-Rotkrauts (“Das schmeckt aber süß!”) war, habe ich für meine Feier auch eine zweite italienische Variante vorbereitet, und zwar, mit einer Füllung aus Kürbis und Radicchio (siehe Foto). Damit wird die Tarte auch fructosearm. Lustigerweise hat meinem Mann die Rotkrautfüllung beim 2. Mal essen aber super geschmeckt (wahrscheinlich war der Geschmack für ihn neu). Deshalb gibt’s von dieser Torta salata jetzt zwei verschiedene Möglichkeiten für den Boden und zwei verschiedene Füllungen – je nach Gusto & Verträglichkeit!!

 

Rote Linsenmehltarte mit Apfel-Rotkraut
glutenfrei, laktosefrei, zuckerfrei, pflanzlich, histaminarme & fruktosearme Version

Zutaten für eine Springform (ca. 26cm):
Mürbteig
150g Rotes Linsenmehl oder Braunhirsemehl (bei Histaminintoleranz)
100g Mandeln
50g Chiasamen (+150g Wasser)
40g Olivenöl
1/2 TL Salz
ev. etwas Wasser

etwas Öl und Mehl für die Backform

Füllung – Version mit Apfel-Rotkraut:
1-2 EL (Veggie-)Butter
2-3 Scalogna (Schalottenzwiebel)
1/2-1 Kopf Rotkraut (Blaukraut, Rotkohl) – je nach Größe
1 Apfel
Zimt & Nelken, Prise Salz
150ml Apfelsaft (ev. mit Wasser verdünnt)
2-3 EL Agaven- oder Reissirup
ev.1-2 EL Apfelmus
1 EL Maisstärke

Füllung – Version mit Kürbis & Radicchio (fruktosearm):
Olivenöl zum Anbraten
2 Scalogna (Schalottenzwiebel)
300g Radicchio di Treviso tardivo
1-2 Zweige Rosmarin
600g Kürbisstücke (zb Zucca Delica, Zucca Moscata, Hokkaido)
Salz, Pfeffer
etwas kaltgepresstes Olivenöl

 

Zubereitung:
Chiasamen mit Wasser vermischen und mind. 10 Minuten quellen lassen. In der Zwischenzeit die Mandeln mahlen. Eine Backform einfetten (mit Öl) und mit Mehl ausstauben. Das Backrohr auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Dann Mehl mit Mandeln, Salz, Olivenöl und Chiasamen vermengen und mit den Händen zu einem Mürbteig kneten. Falls er zu bröselig ist, etwas Wasser hinzufügen. Dann den Mürbteig in die Backform hineindrücken und einen Rand hochziehen. Den Teig im Ofen ca. 10-15 Minuten vorbacken.

In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten. Für das Apfel-Rotkraut Zwiebel schälen und klein schneiden. Das Rotkraut (zuerst die äußeren Blätter entfernen) vom Strunk befreien und in  Streifen schneiden. Den Apfel in Stücke schneiden. In einer Pfanne Butter schmelzen und die Zwiebelstücke auf niedriger Flamme andünsten. Dann Rotkrau, Apfel und Gewürze hinzufügen und mit Apfelsaft bzw. Wasser aufgießen. Etwas Süßungsmittel hinzufügen und/oder Apfelmus und bei geschlossenem Deckel auf niedriger Flamme ca. 30 Minuten weich dünsten. Kurz vor Ende der Garzeit die Maisstärke in kaltem Wasser auflösen und ins Rotkraut mischen sodass das Gemüse etwas eindickt. Zum Schluss ev. noch nachwürzen. Auf dem Mürbeteig verteilen und ca. 30 Minuten fertig backen. Kurz abkühlen lassen, in Stücke schneiden & warm genießen!

Für die Kürbis-Radicchio-Füllung Zwiebel & Kürbis schälen und klein schneiden. Radicchio waschen und in Würfel schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen und die Zwiebel glasig dünsten, den Radicchio, einen Zweig Rosmarin und ev. einen Schuss Wasser hinzufügen und bei geschlossenem Deckel weich dünsten. Mit Salz & Pfeffer würzen. In einem anderen Topf oder in einem Dämpfaufsatz die Kürbisstücke (ev. mit Rosmarinzweig) weich kochen bzw. dünsten. Zwei Drittel der Kürbisstücke in einen hohen Behälter füllen, würzen, einen Schuss Olivenöl dazu geben und mit dem Stabiler pürieren. Die übrigen Kürbisstücke zum Radicchio geben. Dann mit dem Kürbispüree vermischen, nochmals abschmecken und in die Backform füllen. Ca. 30 Minuten fertig backen, kurz abkühlen lassen & warm genießen!