Emmer mit Selleriegemüse & Liebstöckel

Emmer mit Selleriegemüse & Liebstöckel

Als “Weizen von Rom” wurde er zur Zeit der Römer bezeichnet, wird heute aber nur mehr selten angebaut. Die Rede ist vom ital. Farro oder Emmer. Er ist eine der Ur-Weizensorten, von dem  heutige Arten wie Hartweizen oder Kamut abstammen. Aus den begranten Ähren des Emmer wachsen zwei Körner – deshalb wird er auch als Zweikorn bezeichnet. Gemeinsam mit Einkorn ist er die älteste kultivierte Getreideart (seit rund 3000 v.Chr.). Ursprünglich kommt Emmer aus dem Nahen Osten und verbreitete sich durch den aufkommenden Ackerbau über Nordafrika nach Mitteleuropa.

Im Laufe der Zeit wurde er durch andere, ertragreichere Sorten wie Weizen oder Dinkel, verdrängt. Heute wird er im Waldviertel, in der Schweiz, in Teilen Bayerns und Italiens, wenn auch in geringer Menge, wieder angebaut. In Italien ist der farro dicocco (Emmer) neben dem orzo (Gerste) eine beliebte Zutat für Getreidesalate oder für die typische zuppa al farro. Dinkel (farro spelta), der in Österreich, der Schweiz und Südwestdeutschland seit 1700 v.Chr. angebaut wird, findet man in Italien seltener. Obwohl Dinkel ertragreicher ist und auch höhere Klebereigenschaften besitzt. Trotzdem eignet sich Emmer auch, vor allem gemischt mit anderen Mehlen, zur Brotherstellung. Außerdem wird er für die Bierherstellung verwendet. Oder eben im ganzen gekocht als Salat oder Suppeneinlage.

Seit ich erfahren habe, dass ich keinen Weizen vertrage, habe ich in Österreich in Dinkel eine verträgliche Getreidealternative gefunden. Hier in Italien verwendet ich eben farro, also Emmer. Obwohl er auch Gluten enthält, ist er – vor allem in gekochter Form – sehr bekömmlich. Mein Magen beschwert sich nicht (zumindest ist mir bewusst nichts aufgefallen), wenn ich ihn 1-2 Mal pro Woche esse. Vor allem der hohe Eiweißgehalt (ca. 13g/100g) und die vielen Mineralstoffe – wie Magnesium und Zink sowie dem Beta-Carotin Lutein (gut für die Augen) – haben mich überzeugt.

Mein Rezeptvorschlag für die Arbeit besteht neben Emmer aus Knollenselleriegemüse, Liebstöckel & Kürbis. Denn in Italien ist die Kürbissaison noch nicht vorbei. Sellerie ist histaminarm und sollte – falls keine Allergie besteht – gut vertragen werden. Liebstöckel ist außerdem ein gutes, natürliches Antihistaminikum. Abgerundet wird das Rezept mit ein paar Kürbiskernen, um den Eiweißanteil zusätzlich zu erhöhen und um gesunde Fette zu ergänzen. Hier kommt das Rezept:

 

Emmer mit Selleriegemüse & Liebstöckel
histaminarm, laktosefrei, fruktosearm, pflanzlich

Zutaten für 2 Portionen:
150g Emmer (= farro italiano oder Dinkel)
1-2 EL Raps- oder Olivenöl
1 weiße Zwiebel
1/2 Knollensellerie
150g Kürbis (oder Karotten)
1 EL Liebstöckel, getrocknet
Salz, Galgant (oder weißer Pfeffer) zum Würzen

Salat-Variante für den nächsten Tag:
1 Handvoll Kürbiskerne
Spritzer Zitronensaft
1 EL kaltgepresstes Oliven- oder Rapsöl
frische Petersilie

 

Zubereitung:
Den Emmer waschen & in Salzwasser ca. 20min (oder wie auf Packung angegeben) köcheln lassen. In der Zwischenzeit das Gemüse putzen, schälen & in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen, zuerst die Zwiebelwürfel und dann das restliche Gemüse hinzufügen. Kurz dünsten. Dann den Liebstöckel und einen Schuss Wasser hinzufügen und weich garen. Zum Schluss Gemüse und Getreide vermischen und mit den Gewürzen abschmecken. Ev. einen Schuss Öl und ein paar Kürbiskerne darüber streuen.

Die zweite Hälfte für die Arbeit abkühlen lassen und in ein verschließbares Gefäß geben. Kürbiskerne und Petersilie untermischen und mit Öl & Zitronensaft marinieren. Im Kühlschrank aufbewahren und in der Arbeit als Salat genießen!