Pastinakencreme mit Gomasio & Sesamöl

Pastinakencreme mit Gomasio & Sesamöl

Pasta aglio e olio, Risotto ai funghi, Vellutata di verdure… Warum schmecken in Italien so einfache Gerichte wie Pasta, Risotto & Suppe so viel besser als anderswo?

Gute & frische Lebensmitteln, wenig Zutaten, ein bisschen Zeit/Geduld & viel Liebe – das sind die Geheimnisse der italienischen Küche. Daraus entstehen Gerichte, die wegen ihres guten Geschmacks auf der ganzen Welt geschätzt werden. Die erste und wichtigste Sache ist: qualitativ hochwertige & frische Lebensmittel verwenden! Nicht umsonst sind in Italien die (Bauern-)Märkte bis heute weit verbreitet.

Auch ich gehe mindestens 1x pro Woche zum Markt, um frisches Gemüse & Obst zu kaufen. Das ist auch das erste, was meine italienische Schwiegermutter zu mir gesagt hat: “Das Obst und Gemüse kauft man nicht im Supermarkt, sondern am Markt, direkt beim Bauern oder beim Gemüsehändler.” Und so hat sie mir gleich in der ersten Woche nach meiner Ankunft in Italien den Stand am Wochenmarkt gezeigt, bei dem ich einkaufen sollte: “chilometro O”, also null Kilometer (regional/saisonal).

Das zweite Geheimnis: weniger ist mehr! Es kommt auf die Kombination der richtigen, aber weniger Zutaten an. Eine Kürbiscremesuppe in Italien besteht nur aus drei Zutaten: Kürbis (davon aber viel), etwas Lauch/Zwiebel und einem guten Olivenöl sowie Gewürzen wie Salz, Pfeffer, ev. Muskat. Und man gibt nicht so viel Wasser dazu, denn sonst wird der Geschmack des Kürbisses gestreckt.

In Österreich/Deutschland kommen da z.B. noch Gemüsesuppenpulver, Erdäpfel, Karotten, Butter, sogar Zucker und viel Schlagobers oder Sauerrahm dazu. Und das “versaut” den guten Geschmack des Kürbisses. Vor allem das Strecken der Suppe mit Schlagobers raubt dem Gemüse den Geschmack und dominiert dann das Gericht.

Den dritten und vierten Punkt – ein bisschen Geduld und viel Liebe – hat mir mein Mann beigebracht. Am Anfang sagte er sagte zu mir: “Eine gute Pastasoße oder Suppe muss langsam, auf niedriger Flamme kochen. Dafür sollte man sich schon etwas Zeit nehmen.” So entfaltet sich das Aroma besser und die Vitamine bleiben auch besser erhalten. Und außerdem sollte man mit viel Liebe kochen.

Letzteres habe ich schon voll und ganz berücksichtigt. Dass mit der Geduld und Zeit gelingt mir während der Woche nicht immer, weil ich meistens sehr wenig Zeit zum Kochen bzw. Essen habe. Da habe ich aber schon meine Strategie entwickelt, wie es doch funktionieren kann. Ich schneide sobald ich heimkomme das Gemüse und während es langsam vor sich hin kocht, erledige ich Arbeiten wie Geschirrspüler ausräumen, abwaschen oder bereite Sachen für die Arbeit vor.

Die vier Geheimnisse des guten Geschmacks habe ich auch bei meiner neuesten Suppenkreation berücksichtigt, dieses Mal mit Pastinaken. Die findet man in Italien leider sehr selten. Aber diese Woche hatte ich Glück: mein Biostand am Markt hatte Pastinaken und die musste ich natürlich gleich kaufen. Meine Suppe besteht nur aus Pastinaken, Zwiebel/Lauch, Gewürzen und Sesamöl + Gomasio (= Sesam+Meersalz). Pastinaken und Sesam harmonieren wunderbar miteinander, finde ich! Aber probiert es selbst aus…

 

Pastinakencreme mit Gomasio & Sesamöl
histaminarm, laktosefrei, glutenfrei, fruktosearm, pflanzlich

Zutaten für 2 Personen:
1 EL neutrales Öl (Kokos- oder Reisöl)
1/2 Zwiebel + 1/2 Stück Lauch Oder: 1 große Zwiebel
4 große Pastinaken (ca. 400g)
ev. 1 Erdapfel
ca. 500ml Wasser (oder frische Gemüsebrühe)
Curcuma, Muskat & Salz

Gomasio, Sesamöl & Petersilie für die Dekoration

Zubereitung:
Pastinaken und Zwiebel schälen & in kleine Stück schneiden. Einen Topf mit Öl erhitzen und zuerst die Zwiebel-/Lauchstücke darin langsam anbraten, bis sie etwas Farbe nehmen. Dann die Pastinaken- und ev. Erdäpfelstücke hinzufügen und weiter dünsten. Mit Wasser (Gemüsebrühe) aufgießen – nur soviel bis das Gemüse 3/4 bedeckt ist und etwas würzen.

Auf niedriger Flamme so lange köcheln lassen bis das Gemüse weich ist. Pürieren, ev. noch etwas Wasser hinzufügen (oder länger köcheln lassen, falls zu flüssig) und mit Gewürzen nochmals abschmecken. Einen Schuss Sesamöl in die Suppe einrühren. Auf Tellern anrichten, mit Gomasio bestreuen, mit Sesamöl beträufeln und mit Petersilie garnieren. Buon appetito!