In Zeiten der Not “erfanden” sparsame Hausfrauen in den 1930er Jahren ein süßes Brot, das bis heute sehr beliebt ist: das Bananabread. Altes oder schlecht gewordenes Obst wurde einfach ins Brot gemischt, um während der Weltwirtschaftskrise zu sparen und alles noch Essbare zu verwerten. Eine großartige, umweltfreundliche Idee, finde ich! Davon könnten wir uns in der heutigen Zeit der Wegwerf-Gesellschaft einiges abschauen.
Und das tun wir auch immer mehr, wenn auch z.T. aus anderen Gründen: heutzutage gibt es kaum einen Lifestyle- oder Foodblog, der nicht seine eigene Version des Bananenbrotes hat. Bananabread backen liegt voll im Trend und ist außerdem einfach & schnell. Alles andere als schnell & einfach ist der Transportweg, den die Bananen zurücklegen, bis sie in unseren Supermärkten landen.
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Bananenpflanze gedeiht am besten in tropischem Klima, also Mittel- und Südamerika sowie Südostasien. Mittlerweile landen Bananen (arab.: “banan” = Finger) wie Äpfel & Birnen nahezu täglich auf unserem Obstteller. Einerseits gut für die Bauern, vorausgesetzt sie werden fair bezahlt, andererseits aber auch schlecht für das Klima wegen der langen Transportwege.
Auch ich kaufe ab und zu Bananen – aber wenn, dann nur in Bioqualität oder Fairtrade. Letzte Woche war es wieder mal soweit: ich wollte sie für meinen Mann kaufen, aber der war beruflich die ganze Woche außer Haus und so blieben sie im Obstkorb liegen. Da ich am Wochenende Besuch von meiner Schwester erwartete und wegen meiner Histamin-Abbaustörung nur die unreiferen Exemplare essen sollte, dachte ich mir: jetzt wird’s Zeit für meine Version des Bananenbrotes!
Es ist saftig und gleichzeitig auch krokant geworden: dafür habe ich Hafermehl, geriebene Mandeln und Haferflocken verwendet. Gesüßt habe ich meine Version nur mit etwas Ahornsirup (für eine fruktoseärmere Variante kann man auch Reissirup verwenden). Mein Bananabread ist somit glutenfrei, zuckerfrei, pflanzlich und histaminreduziert (ich bezeichne es nicht als histaminarm, da reife Bananen ja Probleme verursachen können). Da ich Gewürze liebe habe ich auch Zimt, Kardamom und Vanille dazugegeben.
Perfekt zu meinem Bananenbrot passt übrigens Mandelmus und meine neue Kaki-Ingwer-Marmelade. Mein Besuch aus Österreich war jedenfalls von der Kombination begeistert! Ich hoffe, ihr seid es auch…
Saftiges Hafer-Mandel-Bananenbrot
glutenfrei, laktosefrei, zuckerfrei, pflanzlich
Für eine Backform braucht man
trockene Zutaten:
200g Hafermehl (oder geriebene Haferflocken)
100g Mandeln
30g Mais- oder Tapiokastärke
4 EL Haferflocken, Kleinblatt
50g grob gehackte Mandeln
1 TL Backpulver
1/2 TL Natron
Prise Salz
Zimt, Kardamom & Vanille (nach Belieben)
flüssige Zutaten:
3 reife Bananen
60-80g Ahornsirup
100ml Mandelmilch
50ml neutrales Öl (zB Kokos- oder Reisöl)
2 EL Leinsamen (mit 6 EL Wasser vermischt)
Mandel- und Bananenstücke zum Dekorieren
Zubereitung:
Ofen auf 170°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Mandeln und ev. Haferflocken im Hochleistungsmixer oder in einer Getreidemühle fein mixen. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Die Bananen zerdrücken und mit Ahornsirup (Menge je nach persönlichem Geschmack), Mandelmilch und Öl vermischen, am besten mit dem Pürierstab mixen. Die feuchten Zutaten inkl. Leinsamen-Eier unter die trockenen mischen und gut verrühren.
Eine längliche Backform mit Backpapier auslegen. Den Teig gleichmäßig einfüllen und mit Mandel- und Bananenstücken dekorieren. Für 40-45 Minuten auf mittlerer Schiene im Ofen backen (Stäbchenprobe machen). Dann auskühlen lassen und am besten mit Nussbutter und Marmelade (zB meine Kaki-Ingwer-Marmelade) oder pur genießen!
